Sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten sind psychische Repräsentationen, die im zwischenmenschlichen Bereich Kontakt und Austausch suchen in einer Form, die individuell ist und immer einmalig für den Moment der jeweiligen Begegnung. Geschlechtliche Sichtbarkeit, Nähe, Zuneigung, Zärtlichkeit, Intimität, Erotik und vieles mehr sind Erlebensfelder, die bedeutsam sind für die körperliche und emotionale Gesundheit des Menschen – und zwar ein Leben lang.
In unserer traditionell zweigeschlechtlichen Gesellschaft werden vielfältige Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten viel zu wenig beachtet, nicht selten stigmatisiert und diskriminiert. Oft fehlen basale Kenntnisse über die nahezu endlosen Formen sexueller und geschlechtlicher Lebenswünsche, andererseits bestehen immer noch Hemmungen und Unsicherheiten im Kontakt mit sexuell und geschlechtlich varianten Menschen.
Dies umso mehr in der Begegnung, Begleitung und Pflege mit älteren Menschen. Dem mag die weit verbreitete Fehlannahme zugrunde liegen, dass der ältere Mensch das Interesse an seiner Sexualität und Körperlichkeit verloren habe.
Der Workshop setzt sich mit der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Lebenswelten und Erlebenswünsche des Menschen auseinander und behandelt folgende Themen:
- medizin- und gesellschaftshistorischer Exkurs
- geschlechtliche Identitäten und sexuelle Orientierungen
- Möglichkeiten und Herausforderungen aus diversitätssensitiver Optik: Anti-Diskriminierung, Ent(psycho)pathologisierung und Wertschätzung von Trans*Personen.
- Selbstreflektion: Welche Bilder/Stereotypen hat man im Kopf? Welche Erfahrungen hat man evt. schon gemacht?
- Worauf ist bei der Beratung und Begleitung von älteren LGBTQAI+ Personen zu achten?