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GERO goes digital: Ergebnisse einer Umfrage bei unseren Kaart60+ Abonnent*innen

Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Dies birgt viele neue Möglichkeiten zugleich aber auch Herausforderungen, denen sich GERO thematisch und praktisch annehmen möchte. Denn angesichts der rasanten Digitalisierung reagieren Menschen sehr unterschiedlich: Während die einen (un)bedacht auf das digitale Hamsterrad aufspringen und in dessen Rhythmus mitlaufen, sind die anderen eher (noch) zurückhaltend, wollen ihre sicherheitsstiftenden Gewohnheiten nicht aufgeben oder meinen den „digitalen Zug verpasst“ zu haben. Einige Menschen wollen aber auch schlichtweg „analog“ bleiben, aus diversen Gründen. Eine kruziale Frage, die bei der digitalen Transformation und dem technischen Hype oftmals außen vor bleibt, ist die nach dem Menschen. Ganz besonders: „Wo steht der ältere Mensch im Zeitalter der Digitalisierung?“

Wo finden ältere Menschen, die nicht zu den „digital natives“ gehören und nicht so souverän im Umgang mit modernen Technologien sind, ihren Platz in dieser neuen Normalität? Welches sind ihre Bedürfnisse, ihre Ängste, ihre Wünsche diesbezüglich? Wie kann GERO für Senior*innen Brücken bauen, die zwischen der analogen und digitalen Welt vermitteln?

Um diese Fragen zu beantworten, lancierte GERO eine Befragung zur Nutzung bzw. Nicht-Nutzung digitaler Medien seitens seiner Abonnent*innen. Über einen Zeitraum von 6 Monaten (Februar bis August 2021) wurden von allen Kaart60+ Besitzer*innen diejenigen telefonisch kontaktiert, von denen uns keine E-Mailadresse vorlag, um sie über ihre digitale Mediennutzung zu befragen. Insgesamt wurden dabei 386 Personen kontaktiert, ein Anteil der rund 5 Prozent der Kaart60+ Abonnent*innen ausmacht.

Neben der allgemeinen Einstellung zu digitalen Medien, wurden auch persönliche Beweggründe für oder gegen die Nutzung des Internets erörtert. Sinn und Zweck dieser Befragung war es, Haltung und Verhalten von diesem Anteil der Senior*innen gegenüber der Digitalisierung differenzierter zu verstehen, und ggf. konkrete Hilfestellungen anzubieten bzw. neue Lösungsansätze zu schaffen.

Hier sind die Hauptergebnisse für Sie zusammengefasst:

Bei den insgesamt 387 Personen handelte es sich um eine fast ausschließlich Luxemburgische (96%) und „überwiegend“ weibliche Population (70% Frauen) mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 80 Jahren. Davon gab die Mehrheit (84%) an, über keine E-Mailadresse zu verfügen. 16 Prozent hingegen, bekundeten zwar ein E-Mail Konto besitzen, es jedoch sehr wenig oder nicht selbst zu benutzen.

In der folgenden Graphik sind die Hauptgründe aufgelistet, die gegen das Zulegen eines E-Mail Accounts sprechen. Hier war jeweils die Auswahl mehrerer Antworten möglich.

Zu den Hauptgründen, die gegen das Zulegen einer E-Mailadresse sprechen, wurde an erster Stelle „kein wahrgenommener Bedarf“ genannt. An zweiter Stelle sticht eine negative altersbezogene Selbstwahrnehmung ins Auge („zu alt, um etwas Neues zu lernen“) sowie geringe Motivation oder geringes Interesse an der Auseinandersetzung mit den neuen Technologien. Weiter wurden „Vorbehalte gegenüber Technik“, der Wunsch nach dem „Festhalten am Altbewährten“ (z.B. postalische Briefe, Telefon) und „mangelndes Wissen im Umgang mit der Technik“ als bedeutsame Gründe angeführt.

Graphik 1: Gründe, die gegen eine E-Mailadresse sprechen

Die Frage nach dem Benutzen des Internets wurde von 17 Prozent der Befragten bejaht. Die häufigsten Gründe für das „Surfen“ im Internet sind in der folgenden Graphik aufgeführt. Auch hier konnten Mehrfachantworten angegeben werden. Dabei zeigte sich, dass das Internet primär als Informationsquelle genutzt wird (z.B. Wetter- und Nachrichtendienst) und in geringem Maße zur Tätigung von Einkäufen oder Bankoperationen.

Graphik 2: Wozu benutzen Sie das Internet?

Welche Schritte wird GERO in Zukunft unternehmen?

Während die Mehrheit unserer Kaart60+ Abonnent*innen auf den digitalen Zug aufgesprungen sind oder bereit sind es zu tun, zeigt diese interne Umfrage, dass es auch einen vergleichsweise kleinen Anteil  älterer Menschen gibt, die dies – aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen – nicht (mehr) können oder wollen. Dies nehmen wir zur Kenntnis und möchten im Rahmen der GERO-Aktivitäten diese Personen natürlich auch weiterhin auf analogem Weg in ein gutes Altwerden begleiten.

Für alle anderen, „Ambivalente“ (d.h. noch Unschlüssige), Zurückhaltende und Interessierte mit wenig Technikerfahrung möchte GERO sich stark machen und künftig noch intensiver individualisierte und flexible Lösungen anbieten. Dies kann in Form von Kursen und eventuell auch Beratungen vor Ort in Itzig stattfinden, angedacht ist ab 2022 allerdings ebenfalls, verschiedene Info-Angebote zum Thema Digitalisierung landesweit auf lokaler Ebene durchzuführen. Wichtig ist es für uns, Sie in punkto „digitale Fitness“ zu unterstützen und  Ihnen die Wahl zu lassen, in welchem Rhythmus Sie dabei vorgehen möchten.

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